Rüstungen
12. und 13. Jahrhundert

ich bin dabei den Artikel über mittelalterliche Rüstungen aus der "alten" Burgenseite auf die neue zu übertragen.

Das ist noch "work in progress".....

Hohenwerfen, Werfener Ritter
Hohenwerfen, Werfener Ritter

Hohenwerfen (SBG): Werfener Ritter, Anfang 12. Jh.

Der Ritter trägt ein Kettenhemd mit einer angeschnittenen Kettenhaube, die nur das Gesicht frei läßt, aber keinen Helm. Das Kettenhemd endet an den Handgelenken, hat also noch keine Fäustlinge. Es ist ist nicht ganz knielang, vorne von der Hälfte abwärts geschlitzt, was wohl zum Sitzen im Sattel notwendig war. Das Kettenhemd wird als oberstes Kleidungsstück getragen. Darunter trägt er ein knöchellanges Unterhemd, mit einem Muster aus in Bändern angeordneten schwarzen und weißen Dreiecken.
Das Schwert hat eine lange, gerade Klinge. Die beiden weißen Linien könnten einen Hohlschliff darstellen. Die Parierstange ist ungewöhnlich kunstvoll geschwungen. Der für eine Hand konzipierte Griff endet in einem scheibenförmigen Rundknauf.
Der mannshohe, mandelförmige Schild trägt die Aufschrift: " Veniat muns null transibit inultus: An mir kommt keiner unbeschadet vorbei". Auf der gelben Fläche des mandelförmigen Schildes sind die Nieten zur Befestigung der Griffe zu sehen. Um den Hals liegt die Schildfessel, ein langer Lederriemen, der dem Schild zusätzlichen Halt gab.

Pürgg (STMK) Johanneskapelle: Katzen und Mäusekrieg
Pürgg (STMK) Johanneskapelle: Katzen und Mäusekrieg

Pürgg (STMK), Johanneskapelle: Katzen und Mäusekrieg, um 1160.

Eine Katze mit Schild und Schwert schleicht sich an eine Stadtmauer an.  Am Rücken trägt sie einen roten mandelförmigen Schild, mit einem kegeligen, ebenfalls roten Schildbuckel. An der Vorderseite des Schildes sind drei weiße Nieten zur Befestigung des Griffes und des Gurtes zu erkennen. An einem weißen Gürtel hängt in einer Scheide ein gerades Schwert mit geschwungener Parierstange. Die Form des Knaufs ist durch den Schild verdeckt.

Pürgg Johanneskapelle (STMK)
Pürgg Johanneskapelle (STMK)

Pürgg (STMK), Johanneskapelle: Katzen und Mäusekrieg, um 1160.

Eine Maus verteidigt eine Stadt mit einer Armbrust. Sie sitzt auf der Mauerkrone der Stadtmauer (weiß, mit ockerfarbener Quadermalerei), trägt keinerlei Rüstung und zielt mit einer roten Armbrust auf die vor der Stadtmauer aufmarschierten Katzen. Die Armbrust galt im 12. Jahrhundert als äußerst effektive, aber geächtete Waffe, wohl weil damit auch ungeübte Kämpfer einen Ritter gefährden konnten. Ähnlich den WMD'S ("Weapons of mass destruction") der Gegenwart.

Pürgg (STMK), Johanneskapelle, Katzen-und Mäusekrieg

Pürgg (STMK), Johanneskapelle: Katzen und Mäusekrieg, um 1160.

Eine Maus verteidigt eine Stadt mit Pfeil und Bogen.
Die Maus sitzt an der Mauerkrone der Stadtmauer (weiß, mit ockerfarbener Quadermalerei) und trägt keinerlei Rüstung. Sie zielt mit einem Langbogen auf die vor der Stadtmauer aufmarschierten Katzen.

Ottenstein (NÖ), Burgkapelle
Ottenstein (NÖ), Burgkapelle

Ottenstein (NÖ), Burgkapelle: Auferstehung, vor dem Grab schlafende Soldaten, um 1170.

Die drei Soldaten tragen Kettenhemden mit Kapuze (blau) und kurzen Ãrmeln, darunter ein etwa knielanges weißes Unterhemd. Die Beine scheinen keinen Schutz durch Kettenpanzer zu haben.
Der Kopf ist zusätzlich mit einem einfachen konischen Helm ohne Visier und ohne Nasenschutz geschützt. Sie tragen lange mandelförmige Schilde, die bunt bemalt sind.

Salzburg Katakomben
Salzburg Katakomben, Ermordung des Thomas Becket

"Katakomben" Salzburg (SBG): Ermordung des Hl. Thomas Becket, nach 1178.

Die Kapelle wurde nur 8 Jahre nach dessen Ermordung (1170) dem Hl. Thomas Becket geweiht.
Das Fresko stellt einen Ritter dar, der den Erzbischof vonCanterbury ermordet.
Er trägt ein Kettenhemd mit Kapuze darüber einen vorne geschlitzten Waffenrock. Die Kettenhosen haben Lederbänder knapp unter den Knien. Der Helm ist konisch mit farblich abgesetzem Rand und einem Nasenschutz. Der Schild ist fast körperhoch, spitz aber an der Oberkante gerade.

Aquilea (IT), Maxentius-Kapelle
Aquilea (IT), Maxentius-Kapelle

Aquileia (Friaul): Dom, Maxentius-Krypta, Mitte 12. Jh.

Der Ritter trägt ein Kettenhemd mit Kapuze, die Beine sind unterhalb der Knie nicht geschützt. Weiters einen einfachen konischen Helm und einen mandelförmigen Schild.

Vezeley (F), Sainte-Madeleine
Vezeley (F), Sainte-Madeleine

Vezeley (F), Wallfahrtskirche Sainte Madelaine, um 1140.

Figurenkapitell im Langhaus, Ritter mit knielangem Kettenhemd und relativ kurzem, mandelförmigem Schild mit Schildbuckel.

Vezeley (F), Sainte-Madeleine
Vezeley (F), Sainte-Madeleine

Vezeley (F), Wallfahrtskirche Sainte Madelaine, um 1140.

Figurenkapitell im Langhaus: Goliath zieht gerade gegen David den Kürzeren.Goliath trägt das zeittypische knielange Kettenhemd mit Kapuze, darüber einen einfachen konischen Helm, der den Kopf nur bis zu den Ohren abdeckt. Die Beine und Hände sind nicht gepanzert, aber das ist im Moment nicht sein rößtes Problem.

Andlau (Elsass)
Andlau (Elsass)

Andlau (Elsass): Abteikirche Sainte Richarde, Westfassade, um 1150.

Ritter in Kettenhemd mit Kapuze, das über einem knielangen Unterhemd getragen wird. Kein Helm. An einem Gürtel trägt er ein gerades Schwert, mit der rechten Hand führt er ein (zweites?) Schwert, mit der linken einen mandelförmigen Schild mit rundem Schildbuckel.
Der Ritter zur Linken im Kettenhemd wird dem Drachen sicherlich wie ein Stein im Magen liegen.

Andlau (Elsass)
Andlau (Elsass)

Andlau (Elsass): Abteikirche Sainte Richarde, Westfassade, um 1150.

Ritter zu Pferde, mit Kettenhemd und langem, mandelförmigem Schild, der den gesamten Oberkörper und die Beine abdeckt. kein Helm.

Andlau (Elsass)
Andlau (Elsass)

Andlau (Elsass): Abteikirche Sainte Richarde, Westfassade, um 1150.

Der Kampfelefant gehörte sicherlich nicht zur Standartausstattung eines mittelalterlichen Ritters. Gerade deßhalb ist es interessant, dass man anno 1150 trotzdem wusste wie so etwas aussieht.

Cluny (F)
Cluny (F)

Cluny (F): ehemalige Klosterkirche, um 1130.

Kapitell aus dem Umgangschor von Cluny III, Ritter mit knielangem Kettenhemd und angearbeiteter Kapuze. Am Hals ein Lappen der wohl den Kinnbereich abdecken konnte.

Autun (F)
Autun (F)

Autun (F): Westportal der  Kathedrale Saint-Lazare, um 1135

knielanges Kettenhemd mit langen Ärmels, aber ohne Kapuze und Handschuhe.

Anzy-le-Duc (F)
Anzy-le-Duc (F)

Anzy-le-duc (F): Prioratskirche Ste-Trinité, um 1150.

Erzengel Gabriel (?) mit Einhandschwert und mandelförmigem Schild mit rundem Schildbuckel, schön zu sehen der verstärkte Rand.
Auf ein Kettenhemd wurde - wohl aus Rücksicht auf die Flugeigenschaften - verzichtet.
Mitte 12. Jahrhundert.

Pisa Dom, Portal
Pisa Dom, Portal

Pisa (IT): Dom, Porta di San Ranieri, um 1180.

Darstellung der schlafenden Wächter vor dem Grab Christi.
Drei Ritter mit Kettenhemd ohne Kapuze, konischem Helm ohne Nasenschutz und mandelförmigem Schild.

Monreale (Sizilien )
Monreale (Sizilien )

Monreale (IT): Kreuzgang, um 1180.

Ritter zu Pferde mit Kettenhemd mit Kapuze, konischem Helm ohne Nasenschutz und "normannischem", mandelförmigem Schild.

Klosterneuburg (NÖ): Verduner Altar, mittelalterliche Rüstung
Klosterneuburg (NÖ): Verduner Altar, mittelalterliche Rüstung

Klosterneuburg (NÖ): "Verduner Altar", um 1180.

Das Kettenhemd wird als oberstes Kleidungsstück getragen. Es reicht bis zu den Oberschenkeln und ist vorne geschlitzt. Die nicht eng anliegenden Ãrmel enden knapp unterhalb des Ellbogens.
Unter dem Kettenhemd trägt er ein leichtes, etwas längeres Unterhemd.
Die Kettenhose ist nicht rundum "gestrickt", sondern an der Rückseite mit Schleifen zusammengebunden. Ob die Kettenhaube direkt am Kettenhemd befestigt ist, läßt sich wegen des Bartes nicht mit Sicherheit sagen.
Um die Hüfte trägt er einen geknoteten Ledergürtel, um die Schulter er einen langen, mandelförmigen Schild. Der Ritter im Hintergrund trägt einen konischen Nasalhelm.

Soissons (F)
Soissons (F)

Soissons (F): Glasscheibe aus der Kathedrale, jetzt im Museum Louvre, um 1215.

Kettenhemd mit Kapuze und weiten, kurzen Ãrmeln als oberstes Kleidungsstück. Es reicht etwa bis zur Mitte der Oberschenkel. Darunter wird ein textiles Unterhemd getragen, das etwas länger ist als das Kettenhemd.
Die Beine sind nicht gepanzert. Einfacher flacher Halbhelm, mandelförmiger Schild.

Lucca (IT)
Lucca (IT)

Lucca (IT): Taufbecken in der Kirche San Frediano, um 1185.

Das Relief am Taufbecken zeigt die Geschichte Moses, hier der Durchzug durch das Rote Meer. Die Ãqypter werden als Ritter in den Rüstungen des späten 12. Jahrhunderts dargestellt.
Der vordere Ritter trägt einen zweiteiligen Kettenpanzer bestehend aus langem Kettenhemd ohne Kapuze und Kettenhosen. Der einfache, konische Helm deckt nur die Oberseite des Kopfes ab. Der Schild hat die für das 12. Jahrhundert typische Mandelform.

Lucca (IT)
Lucca (IT)

Lucca (IT): Taufbecken in der Kirche San Frediano, um 1185.

Zwei Ritter auf einem Pferd ist ein Motiv, das gerne mit dem Templerorden in Verbindung gebracht wird.

Reims (F), Kathedrale
Reims (F), Kathedrale

Reims (F): Kathedrale, um 1220.

knielanges, vorne geschlitztes Kettenhemd mit angearbeiteter Kapuze und Fäustlingen. Kettenhosen, nur der linke Soldat trägt über dem Kettenhemd einen Waffenrock.

mittelalterliche Rüstungen aus dem 13. Jahrhundert...

St. Georgen (STMK), Heiliger Georg
St. Georgen (STMK), Heiliger Georg

St. Georgen ob Judenburg (STMK): Heiliger Georg, um 1240.

Er trägt am Oberkörper ein Kettenhemd mit 3/4 Ãrmeln, darunter ein langärmliges rotes Hemd. Das Kettenhemd reicht bis über die Hüften und ist vorne geschlitzt. Es scheint keine angesetzte Kapuze zu haben, ab Mitte 13. Jh. wurden separate Kettenpanzerkapuzen verwendet.
Am Unterkörper trägt er eine lange Kettenhose mit Kettenschuhen. Darüber eine knielange gepolsterte, rote Hose (Diechlinge), um die besonders beim Reiten sehr exponierten Oberschenkel zusätzlich zu schützen.
Über die Schultern hat er ein rotes Tuch gebunden, das über der Brust geknotet ist.
An einem geknoteten Ledergürtel hängt ein Langschwert in einer ledernen Scheide, deren Spitze mit einer Metallverstärkung versehen ist.
Das Schwert hat eine gerade Parierstange, gedrehten Griff und paranussförmigen Knauf.

Stift Griffen (KTN)
Stift Griffen (KTN)

Stift Griffen (KTN),

Seckau (STMK), Abteikirche
Seckau (STMK), Abteikirche

Seckau (STMK): Abteikirche, Scherge im Johannesfresko, um 1270.

Nachdem er Johannes den Täufer enthauptet hat, muss der arme Mann sein blutiges Schwert putzen. Dazu benutzt er seinen knielangen, ärmellosen Waffenrock, der praktischerweise blutrot ist. Darunter trägt er einen längsgesteppten Gambeson (etwa vergleichbar der Ausrüstung die heute noch beim Degenfechten verwendet wird) und eine separate Halskrause aus demselben Material.
Der Waffenrock wird von einem geknoteten Ledergütel zusammengehalten. Am Kopf trägt er eine enganliegende kurze Kappe. Das Schwert, die Klinge gerade mit ausgeprägter Spitze und Mittelgrat, hat eine gerade Parierstange und einen runden, scheibenfömigen Knauf. Der Griff bietet gerade genug Platz für eine Hand.
Am - bei den benachbarten Figuren - klar erkennbaren "zackbrüchigen" Stil, läßt sich das Fresko auf ca. 1270 datieren.

St. Georgen (STMK)
St. Georgen (STMK)

St. Georgen ob Judenburg (STMK): Drei Ritter reiten mit dem Heiligen Georg in die Schlacht, um 1240.

Der Ritter im Vordergrund trägt Kettenhemd, Kettenhandschuhe mit Fingern (keine Fäustlinge) und Kettenhosen. Über der Kettenhose trägt er rote Diechlinge, am Oberkörper einen ärmellosen Waffenrock, der mit einem geknoteten Ledergürtel zusammengehalten wird. Er hat keinen Helm, keine Kettenhaube und keine Waffen (eventuell durch andere Figuren verdeckt?).
Über der linken Schulter ein heller Gurt, wahrscheinlich für den Schild.
Am rechten Oberarm ein Lederband, um das Durchhängen des Kettenpanzers verhindern soll.

St. Georgen (STMK)
St. Georgen (STMK)

St. Georgen ob Judenburg (STMK): St. Georg reitet auf einem Schimmel in die Schlacht, um 1240.

Er trägt ein knielanges Kettenhemd mit Kettenhandschuhen und eine Kettenhose mit ebensolchen Schuhen. Über der Kettenhose trägt er eine rote, knielange Hose (Diechlinge) und einen knielangen, ärmellosen Waffenrock, rot mit weißer Bordüre, der von einem ledernen, geknöpften Gürtel zusammengehalten wird. Er trägt kein Schwert, aber in der rechten Hand eine Lanze, in der linken einen roten  Schild mit goldenem Rand.
Die Beine sind mit durchgestreckten Knien in lange, trittbrettförmige Steigbügel gestemmt, was zu einer möglichst starren Verbindung zwischen Pferd und Reiter führen sollte.
Der Sattel hat hohe Vorder- und Rückenlehnen, die den Ritter so fixieren, daß er im Kampf die Arme frei hat. An den Fersen sind lange, gerade Stachelsporen zu sehen.
Die Form des Schildes ist nicht zu beurteilen, da hinter dem Pferd versteckt. Jedenfalls ist er an der Oberseite nicht gerundet (mandelförmig) sondern gerade (Dreieckform). Deutlich erkennbar die beiden Lederschlaufen mit denen der Schild an Ellbogen und Faust fixiert ist.

St. Georgen (STMK)
St. Georgen (STMK)

St. Georgen ob Judenburg (STMK): Zwei Soldaten stehen über dem gefolterten St. Georg, um 1240.

Sie tragen Kettenhemd, Kettenhose, Kettenhandschuhe und Kettenhaube. Über der Kettenhaube tragen sie einen Nasalhelm, der nur den Schädel und die Mitte des Gesichts schützt.
Ein Soldat trägt über dem Kettenpanzer einen knielangen, ärmellosen Waffenrock, rot, der mit einem ledernen geknoteten Gürtel zusammengehalten wird.

Hartberg (STMK), Karner
Hartberg (STMK), Karner

Hartberg (STMK): Karner, um 1270 ?

an der Südseite der Rundapsis, stark restaurierte Darstellung eines Ritters.
Leider ist praktisch nicht feststellbar, was hier original und was freie Rekonstruktion um 1900 ist.

Jean d'Alluy (F)
Jean d'Alluy (F)

Grabstein des Jean d'Alluye: The Cloisters, New York, Frankreich um 1248.

Jean d'Alluye trägt ein Kettenhemd mit angearbeiteten Fäustlingen und Kapuze. Die Kapuze liegt über den Schultern. Die Fäustlinge können durch einen Schlitz an der Innenseite der Unterarme  abgestreift werden und hängen von den Ellbogen nach unten. Über dem Kettenhemd trägt er einen ärmellosen, vorne geschlitzten Waffenrock, der an der Taille mit einem dünnen Gürtel gehalten wird.
Das Schwert hängt an einem zweiten, breiteren Gürtel. Auffällig der lilienförmige Schwertknauf.

Jean d' Alluye (F)
Jean d' Alluye (F)

Grabstein des Jean d'Alluye: The Cloisters, New York, Frankreich um 1248.

Das Kettenhemd reicht ungefähr bis zu den Knien. Darunter trägt er Kettenhosen. Die Sporen sind mit Lederbändern fixiert. Dreieckiger, stark gewölbter Schild.

Wiprecht von Groitzsch
Wiprecht von Groitzsch

Pegau (Sachsen): Grabplatte des Wiprecht von Groitzsch, gest. 1124, um 1240.

Wiprecht trägt keine Rüstung, nur das Schwert, das an dem Gürtel mit Gürtelschnalle hängt.
Seine rechte Hand ruht auf dem Langspitzschild mit geradem oberen Rand, das schon deutlich kürzer ist als der mandelförmige Schild, den er zu seinen Lebzeiten benützt hat.
Sein Schild ist zwar reich verziert, trägt aber kein Wappen. An Hand der Schildform läßt sich die Grabplatte in die Zeit um 1240 datieren.
Sie befindet sich jetzt im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg.

Naumburg (DSA), Graf Dietmar
Naumburg (DSA), Graf Dietmar

Naumburg (D): Dom Westchor, Graf Dietmar, um 1240.

Auffällig der große Langspitzenschild, der den Körper von der Schulter bis zu den Knien abdeckt  und stark gekrümmt ist. Diese Schildform des frühen 13. Jahrhunderts entwickelte sich aus dem "Normannen-Schild", nimmt dessen mandelförmige Grundform auf, hat jedoch einen geraden oberen Schildrand. Der Schild ist reich verziert, trägt aber kein Wappen.

Wimpfen (D), St. Peter im Thal
Wimpfen (D), St. Peter im Thal

Wimpfen (D): Chor der Stiftskirche St.Peter im Thal, um 1270.

Ritter in Kettenhemd und Kapuze. Über dem Kettenpanzer ein ärmelloser, knöchellanger Waffenrock.

Rabenstein - Virgen (OT), Pfarrerstöckl
Rabenstein - Virgen (OT), Pfarrerstöckl

Rabenstein Virgen (Osttirol), sog. Pfarrerstöckl

Das sehr verschwommene Fresko zeigt einen Ritter in einer Landschaft mit großen Pflanzen. Er trägt  Kettenhemd ohne Handschuhe und eine Kettenhose. Darüber einen dunklen Waffenrock mit langen Ärmeln. An seiner Hüfte hängt ein breites, gerades Schwert mit Rundknauf.
[mehr im Artikel über das Pfarrerstöckl-->]

St. Georgen (STMK)
St. Georgen (STMK)

St. Georgen ob Judenburg (STMK): um 1240.

Ritter mit Kettenhemd, Kapuze und Kettenhandschuhen. Darüber trägt er einen weißen, ärmellosen Waffenrock, der von einem geknoteten Gürtel zusammengehalten wird. Kettenhose mit roten Diechlingen.
In seiner rechten Hand ein breites, gerades Schwert mit stumpfer Spitze (Hiebwaffe), Mittelgrat, gerader Parierstange, Scheibenknauf und Einhand-Griff.

Wiener Neustadt (NÖ), Dom
Wiener Neustadt (NÖ), Dom

Wiener Neustadt (NÖ): Ritter in der Darstellung des jüngsten Gerichts, um 1300.

Ritter auf dem Weg in die Verdammnis: Jetzt wird ihm sein Kettenhemd mit Kapuze und die Kettenhosen auch nichts mehr nützen. Der weiße, ärmellose Waffenrock scheint an der Vorderseite ein gelbes/goldenes Kreuz zu tragen, was ihn eventuell als Kreuzritter ausweist.

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Matrei (Osttirol)
Matrei (Osttirol)

Matrei (Osttirol): Filialkirche St.Nikolaus, um 1260.

über dem Westtor, Heiliger Georg (?)

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Hohensalzburg (SBG)
Hohensalzburg (SBG)

Hohensalzburg (SBG): Südwand des romanischen Saalbaus, Anfang 13. Jh.

Der Ritter trägt Kettenhosen, Kettenhemd, wahrscheinlich mit angearbeiteter Kapuze. Über dem Knie ein Band, um das Verrutschen der schweren Kettenhosen zu verhindern. Sattel und Steigbügel verbinden Reiter und Pferd zu einer massiven Einheit. Der mandelförmige Schild wird mit einem Riemen über die Schulter getragen. Der Ritter zieht gerade sein Schwert aus der Scheide.

Pürgg (STMK), Katharinenkapelle
Pürgg (STMK), Katharinenkapelle

Pürgg (STMK): Pfarrkirche St. Georg, Katharinenkapelle, schlafender Soldat in der Darstellung der Auferstehung Christi, um 1300.

Der Soldat trägt einen flachen offenen Helm, einen sogenannten Eisenhut, die typsche Ausrüstung des Fußsoldaten. Sein Schild ist dreieckig, zeigt einen Judenhut und drei Sterne auf weißem Grund als Wappen.
Wegen des schlechten Erhaltungszustandes ist die Rüstung nicht mehr erkennbar (Der Hintergrund wurde im Bild abgedunkelt, um die Silhouette der Figur klarer zu machen).

Ritter Dollinger (BY)
Ritter Dollinger (BY)

Nürnberg / Regensburg (BY): Hans Dollinger - Kopie des zerstörten Originals, um 1290. 

Der Ritter Dollinger in der typischen Ausrüstung des späten 13. Jahrhunderts: Kettenpanzer aus vorne geschlitztem Hemd mit angearbeiteten Kettenhandschuhen, Kettenhose und separater Kapuze. Darüberber der schwere Topfhelm der am Kinn endet und eine waagrechte Scheitelplatte hat. Stachelsporen. Einfacher Steigbügel ohne "Trittbrett"

Gozzoburg (NÖ)
Gozzoburg (NÖ)

Krems (NÖ): Gozzoburg, um 1280.

auch der schönste Topfhelm scheint bei einem direkten Treffer durch ein Schwert nur bedingten Schutz zu bieten. Der "betroffene" Ritter trägt ein Kettenhemd mit Kapuze, darüberber den schweren Topfhelm, der mit Federn geziert ist. (Die Helmzier erinnert an die des Königs von Böhmen). Der Helm endt am Kinn und hat eine gerade Scheitelplatte, der Sehschlitz ist durch eine Nasenspange in zwei Teile geteilt.
Die Kettenhandschuhe sind Fingerlinge und werden mit einer langen Stulpe über den Ärmeln des Kettenhemdes getragen.
Unter dem geknoteten Gürtel ist ein aus rhombenförmigen Eisenplatten zusammengenieteter Plattenrock zu erkennen, der über dem Kettenpanzer getragen wird und zusätzlichen Schutz bieten soll. Am Oberkörper formen halbrunde Eisenplatten, die außen an einem textilen Trägen angebracht sind, einen Schuppenpanzer. Der Schild ist dreieckig mit gerader Oberseite, eine Form die ab der Mitte des 13. Jahrhundert verwendet wurde.
Erstaunlicherweise geht der Ritter zu Fuß.

Gozzoburg (NÖ)
Gozzoburg (NÖ)

Krems (NÖ): Gozzoburg, um 1280.

Der Fußsoldat trägt den für die Waffengattung typischen Eisenhut mit breiter Krempe und konischer Deckplatte, der besonders gegen Schläge von oben konzipiert ist. Er bietet zwar weniger Schutz als der schwere Topfhelm der Ritter, hat dafür aber ein wesentlich besseres Gesichtsfeld.
Der Schild ist rund und relativ klein, auch das von Vorteil für Fußsoldaten, weil er leichter und beweglicher ist als der große Reiterschild.

Hotel de Cluny (F)
Hotel de Cluny (F)

Paris (F): Saint-Chapelle, Ritter kämpft mit einen König, vor 1248.

Der Ritter trägt Kettenhemd und Kettenhosen ohne zusätzlichen Plattenpanzer. Darüber einen knielangen, ärmellosen Waffenrock, der an der Hüfte gegürtet ist.
Der Kopf ist durch einen Topfhelm mit gerader Scheitelplatte geschützt. Leider fehlt die Glasplatte über dem Helm, sie würde zeigen ob der Ritter selbst ein gekröntes Haupt ist. Jetzt im Musée national du moyen age, Hotel de Cluny.

Nôtre Dame de Paris, Saint Louis
Nôtre Dame de Paris, Saint Louis

Nôtre Dame de Paris: Saint Louis, um 1300.

Die Inschrift "Sanctus Ludowicus" identifiziert den Ritter als Ludwig IX. von Frankreich, "der Heilige" (1214 bis 1270).
Er trägt ein Kettenhemd mit angearbeiteten Fäustlingen und Kettenhosen. Die Ellbogen und Knie sind durch kunstvoll verzierte Kacheln verstärkt, die Schienbeine durch einen Plattenpanzer zusätzlich geschützt. Er trägt einen Topfhelm der durch ein zusätzliches hochklappbares Visier auffällt und einen dreieckigen Schild.
Datierung: wohl nach der Heiligsprechung im Jahr 1297.

Sesto al Regheno (IT)
Sesto al Reghena (IT)

Sesto al Reghena (Friaul-Italien): Fresko an der Westfassade der Abteikirche, um 1300.

Das Fresko zeigt zwei Ritter im Zweikampf:
Der Ritter zu Linken trägt über dem Kettenpanzer einen ärmellosen, vorne geschlitzten, wadenlangen Waffenrock aus rotem Tuch. Der Kopf ist durch den schweren Kübelhelm geschützt. Dieser liegt enger am Kopf an als der ältere, klobigere Topfhelm. Die Unterseite hat die typische gekrümmte Form, die im Gegensatz zum Topfhelm deutlich bis unter das Kinn reicht und dadurch auch den Halsbereich schützt..
Ein erstes Hinweis auf die kommende, schwerere Plattenpanzerung sind die Beinschienen, die über den Kettenhosen getragen werden.
Der Schild war wohl ursprünglich dreieckig, bevor er durch Schwerthiebe des Gegners deformiert wurde.
Der Gegner zur Rechten ist gerade dabei den Kürzeren zu ziehen.

Türje (HU)
Türje (HU)

Türje (Ungarn): Prämonstratenserkirche, um 1300.

Der Ritter, anscheinend ein gekröntes Haupt, gerät in einen Hagel aus Pfeilen der Gegenseite. Jetzt bereut er sicherlich, dass er seinen Schild zu hause vergessen hat. Die Lanze nützt da wenig.
Der dem Kopf angepaßte Kübelhelm läßt eine Datierung in die Zeit um 1300 zu.

Krems (NÖ), Dominikanerkloster
Krems (NÖ), Dominikanerkloster

Krems (NÖ), Dominikanerkloster: Stifterfresko des Stadtrichters Gozzo, um 1280.

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Stein (NÖ), Göttweigerhofkapelle
Stein (NÖ), Göttweigerhofkapelle

Stein (NÖ): Göttweigerhofkapelle, um 1310.

Der linke Soldat trägt einen Eisenhut, ein Helm der seine Form von einem breitkrempigen Hut ableitet und besonders für Fußsoldaten geeignet war, weil er Schläge von oben ableiten sollte. Über dem Kettenhemd trägt er einen brauen geschlitzten Waffenrock. An den Beinen werden über den Kettenhosen Diechlinge mit farblich abgesetzten Kniebuckeln getragen.
Der Ritter rechts trägt über der Kettenhaube eine Hirnhaube, ein einfacher halbrunder Helm. Sein Schild ist relativ klein und dreieckig. Darauf das Wappen der Streune von Schwarzenau.

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Zwettler Bärenhaut

"Zwettler Bärenhaut": Azzo von Kuenring und 3 Ritter, Darstellung um 1310.

Azzo v. Kuenring, gestorben um 1100,  (rechts, mit Lanze) trägt ein Kettenhemd, mit angearbeiteten Fäustlingen. Die Kapuze ist nach hinten abgestreift und liegt auf den Schultern auf, was auf eine direkt am Kettenhemd fixierte Kapuze schließen läßt. Über dem Kettenhemd trägt er einen Plattenrock als zusätzliche Panzerung: Metallschuppen am Oberkörper, ein aus einzelnen Metallblättchen zusammengesetzter Panzer schützt die Schultern und den Unterleib. Die Knie sind durch Kniebuckel besonders geschützt.

Die drei Ritter hinter ihm tragen ebenfalls Kettenhemden, aber mit separaten Kapuzen, deren Panzerung bis zu den Schultern reicht. Einer hält einen kurzen, dreieckigen Schild, der mit einem Wappen verziert ist. Während der Kettenpanzer an den Beinen eng anliegt, ist bei allen vier Figuren der durch das Gewicht des Kettenpanzers plumpe Eindruck an den Armen und Händen deutlich zu erkennen. Ein Lederband an den Handgelenken verhindert das Abrutschen der Ärmel.

Saint Thibault (F)
Saint Thibault (F)

Saint-Thibault (F): Grabplatte des Hugue de Thil, nach 1306.

Kettenhemd mit weiten, 3/4 langen Ärmel, die knapp unter dem Ellbogen ohne Abschluss enden. Separate Kapuze mit einem ledernen Fixierungsband auf Höhe der Augen.
Schwert mit Scheibenknauf.

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Straßburg (F), Dom
Straßburg (F), Dom

Straßburg (Elsass): Heiliges Grab der Katharinnkapelle, Soldat verschläft die Auferstehung, um 1340.

Der Soldat trägt einen Kettenpanzer bestehend aus Hemd mit Fäustlingen, angearbeiteter Kapuze und Kettenhose aber keinen Helm. An den Handgelenken ist das schwere Kettenhemd mit Lederbändern fixiert. Die Oberschenkel werden zusätzlich durch Diechlinge (knielange gepolsterte Hose)  mit eisernen Kniebuckeln geschützt.

Reims, Kathedrale (F)
Reims, Kathedrale (F)

Reims (F), Kathedrale: Innenseite des Westportals, um 1300.

zwei Ritter die Rüstungen unterschiedlicher Epochen tragen.
Links die Ältere mit reinem Kettenpanzer, rechts mit Plattenrock.

Reims (F), Kathedrale
Reims (F), Kathedrale

Reims (F): Kathedrale, Westfassade, Goliath, um 1270.

um 1270

mittelalterliche Rüstungen aus dem 14. Jahrhundert...

Leechkirche Graz (STMK)
Leechkirche Graz (STMK)

Leechkirche Graz (STMK): Christus vor Pontius Pilatus, um 1330.

Glasfenster im Chor der ehemaligen Deutschordenskirche.
Der Ritter scheint am Körper keinerlei Panzerung zu tragen, nur der Kopfbereich ist durch eine Kettenhaube und eine darüber getragene Hirnhaube geschützt.
Jedenfalls eine eher antiquierte Ausrüstung für 1330.

Strassengel (STMK)
Strassengel (STMK)

Maria Strassengel (STMK): Stifterbild, um 1360.

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St. Paul im Lavanttal (KTN)
St. Paul im Lavanttal (KTN)

St.Paul im Lavanttal (KTN): Spanheimergrabmal, um 1400.

Darstellung des Engelbert von Spanheim auf dem sog. Spanheimergrabmal.

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Paris Louvre (F)
Paris Louvre (F)

Louve-Paris: Ritter belagern die Burg der Liebe, um 1330.

weil man nie wissen kann was einen dort erwartet, sind sie vor der "Burg der Liebe" in voller Rüstung angerückt: Kettenpanzer und schwerer Kübelhelm. Auffallend für die Zeit (um 1330  lt. Beschreibung im Museum ) der Mangel an zusätzlicher Panzerung.

Strassengel (STMK)
Strassengel (STMK)

Straßengel (STMK), um 1360.

Skulptur eines Kübelhelms mit Helmzier. Teil des Stifterwappens am Kirchturm der Wallfahrtskirche, um 1360.

Pettau (SLO), Wappen Ankenstein
Pettau (SLO), Wappen Ankenstein

Pettau (SLO): Dominikanerkloster, um 1330.

Wappen der Borl-Ankenstein. Kübelhelm mit Helmzimier, um 1330.

Deutsch-Altenburg (NÖ)
Deutsch-Altenburg (NÖ)

Deutschaltenburg (NÖ), Ende 14. Jh.

Skulptur eines Kübelhelms mit Helmzier. Teil des Stifterwappens an einem Chorstrebepfeiler, Ende 14. Jahrhundert.

Bruck a.d.Mur (STMK), Wappen Rieneck
Bruck a.d.Mur (STMK), Wappen Rieneck

Bruck a.d. Mur (STMK): Minoritenkirche, Wappen Rieneck

bemerkenswert detaillierte Darstellung eines Kübelhelm mit Zimier in Form eines Schwans.

Venedig Dogenpalast
Venedig Dogenpalast

Venedig (IT): Dogenpalast, um 1350.

Beckenhaube mit Helmbrünne, am Kinn ist der herunterhängende Nasenschutz zu erkennen, der nur im Kampf nach oben geklappt und an der Stirnöse befestigt wurde. Die Innenseite des - aus Kettengeflecht gefertigten - Nasenschutzes ist mit einem glatten Stoff verkleidet, wohl um das Scheuern zu vermeiden.

Dogenpalast Venedig
Dogenpalast Venedig

Dogenpalast - Venedig (IT), um 1350.

Mitte 14. Jh. ( Kopie )

Heilbronn (Bayern)
Heilbronn (Bayern)

Kloster Heilsbronn (Bayern):  Grabmal, um 1350.

die ungewöhnlich detaillierte Skulptur zeigt viele Details der typischen Rüstung Mitte des 14. Jahrhunderts: Der Kopf ruht auf dem schweren Topfhelm, der nur im Kampf über der Beckenhaube mit Helmbrünne getragen wird. Über dem Kettenpanzer trägt der Ritter am Körper einen Plattenpanzer aus zusammen genieteten Eisenreifen (unter der Schulter sichtbar), darüber einen Waffenrock. Am Plattenpanzer sind 3 Ketten montiert mit denen das Schwert, der Dolch und der Topfhelm gegen Verlust gesichert werden. Die Kettenhandschuhe des 13. Jh. sind durch metallene Handschuhe ersetzt, die hier neben dem Topfhelm liegen. Die Unterarme sind mit zusätzlichen Plattenpanzern geschützt.

Wartburg (Thüringen)
Wartburg (Thüringen)

Wartburg (Thüringen): Grabmal Ludwig II von Thüringen, um 1350.

Hier sind zwei interessante Details zu erkennen: 1) Die Kette wird mit einem Haken an der kreuzförmigen Öse des Topfhelms fixiert. 2) die Helmbrünne (Kettenpanzer für Hals und Nacken) hat auch einen Nasenschutz der im Kampf an einem Haken der Beckenhaube fixiert werden kann.

Straßburg Dom (Elsass)
Straßburg Dom (Elsass)

Straßburg (Elsass): Heiliges Grab aus der Katharinenkapelle, um 1350.

der schlafende / ruhende Ritter trägt eine Beckenhaube mit angearbeiteter Helmbrünne (Kettenpanzer Hals und Schulter). Der schwere Topfhelm wird nur im Einsatz aufgesetzt, sonst an der Schulter getragen. Der Körper wird von einem Kettenpanzer geschützt, die Knie durch einen zusätzliche Kniebuckel. An den Händen haben Fingerhandschuhe die älteren Kettenpanzer-Fäustlinge ersetzt.

Straßburg (Elsass)
Straßburg (Elsass)

Straßburg (Elsass): Heiliges Grab aus der Katharinenkapelle, um 1350.

in der Rückenansicht gut erkennbare Details: Die Handschuhe sind an der Handinnenfläche aus Leder, mit beweglich gelagerten Eisenplatten am Handrücken und an den Fingern.
Der Topfhelm hat ein hochklappbares Visier mit vielen runden Belüftungslöchern. Im heruntergeklappten Zustand bleibt nur ein schmaler Sehschlitz. Die linke Figur trägt zusätzlich mit Lederriemen fixierte Plattenpanzer über den Unterarmen.

Minoritenkirche (Wien)
Minoritenkirche (Wien)

Minoritenkirche Wien, Westportal: Kreuzigung, Soldaten um 1350.

Der Ritter trägt einen Lentner, eine eng anliegende Panzerweste aus Leder, an die innen zahlreiche kleine überlappende Eisenplatten angenietet sind. Die Nieten sind außen zu sehen und dienen gleichzeitig der Dekoration.
Diese Rüstung war leichter und wegen der geringeren Größe der Panzerplatten auch viel beweglicher als der frühere Plattenrock. Er ist stabil genug um daran Ketten zu befestigen, mit denen Helm, Schwert und Dolch fixiert wurden.

Flavancourt
Flavancourt

Hotel de Cluny - Paris: Grabstein des Chantemelle de Flavacourt (gestorben 1352).

Flachrelief des Verstorben in voller Rüstung: Über dem Kettenhemd trägt er einen Plattenrock dessen Eisenplatten mit Nieten an der Innenseite eines texilen Oberhemdes befestigt sind. An der Brust sind drei Ketten angenietet, an denen Schwert und Dolch befestigt sind. Die dritte Kette dient dazu dem abgenommenen schweren Kübelhelm über der Schulter zu tragen. Da der Helm fehlt kann man gut die beiden T-förmigen Schließen erkennen, die in die (üblicherweise) kreuzförmige Ausnehmung am Helm eingeführt wurde.
Arme und Beine sind durch Schienen verstärkt, die an der Hinterseite mit Lederbändern befestigt sind.

Arnsburg
Arnsburg

Kloster Arnsburg (D), Grabmal des Johannes von Falkenstein, 1365.

Halbrelief des Verstorbene in voller Rüstung: spitze Beckenhaube mit Mittelgrat und Helmbrünne. Der Körper wird durch ein langärmeliges Kettenhemd geschützt, das bis zu den Oberschenkeln reicht. Fingerhandschuhe die an der Oberseite mit Metallplatten verstärkt sind (Plattenhandschuhe).
Der Oberkörper wird durch einen stark taillierten Plattenrock mit waagrechten Platten geschätzt, der mit Nieten an der Innenseite eines textilen Oberhemdes befestigt ist. An der Brust sind zwei Ketten befestigt, an denen rechts das Schwert und links wohl ein Dolch befestigt sind. Unter der linken Schulter der (abgebrochene) Haken zum Einhängen der Lanze.
Unter dem Arm trägt er den schweren Topfhelm, dessen Scheitel aufwändig verziert ist.
Die Panzerung der Beine wird durch Beinschienen verstärkt. Das Schwert hängt an einem sehr tief auf der Häfte getragenen Gürtel mit aufgenieteten Verzierungen.

Burkhard von Steinberg
Burkhard von Steinberg

Franziskanerkirche Hildesheim: Grabplatte Burkhard von Steinberg (gestorben 1376).

jetzt im germanischen Nationalmuseum Nürnberg

St. Erhard in der Breitenau (STMK)
St. Erhard in der Breitenau (STMK)

St. Erhard in der Breitenau (STMK): Herzog Albrecht III, um 1390.

Über dem Kettenpanzer trägt Herzog Albrecht III an den Beinen bereits Beinzeug, aus Eisenplatten getriebene Plattenpanzer, die nur die Vorderseite schützen. An der Hinterseite ist noch der Kettenpanzer zu sehen. An den Knien ermöglichen Kniebuckel die Beweglichkeit des Gelenkes.
Ebenso am Oberkörper und an den Armen und Händen. Typisch für die Zeit ist die betont schlanke Taille. Sein Kopf ist durch eine spitze Beckenhaube mit Helmbrünne geschützt. An der Schulter hängt der schwere Kübelhelm mit aufwendiger Helmzier. An den Füßen sind vergoldete Radsporen fixiert.
Am mit Metallplatten versehenen Hüftgürtel hängt ein relativ schlankes Schwert, das nicht nur als Hieb- sondern auch schon als Stichwaffe zu verwenden ist. Dies ist bereits eine Reaktion auf die gegen Hiebwaffen konzipierten Plattenpanzer. Das Schwert ist mit einer Metallkette gesichert, deren anders Ende am Brustpanzer befestigt ist.

Viktring (KTN)
Viktring (KTN)

Viktring - Zisterzienserstift (KTN) / Stifterbild, um 1400.

In Stil und Rüstung praktisch identisch mit dem Stifterbild von St. Erhard in der Breitenau.
Weitere fast identische Darstellungen aus derselben Werkstatt befinden sich im Stephansdom und
(aus Wien dorthin verbracht ) im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg.
Helmzier in Form eines Ankers (Ankenstein ?)

Nürnberg / Wien
Nürnberg / Wien

Nürnberg / Wien - Stifterbild, um 1390.

Die Glastafel stammt ursprünglich aus Wien und entstammt offensichtlich der gleichen Werkstatt wie die beiden vorgehenden.
Am auf der Schulter getragenen Topfhelm ist deutlich die kreuzförmige Öse zu sehen, die wahrscheinlich zur Befestigung der Kette diente, mit der der Helm am Brustpanzer fixiert wurde.

Saint Davids (Wales)
Saint Davids (Wales)

St. Davids (Wales): Grabplatte des Rhys ap Gruffudd ( + 1197 ), Mitte 14. Jh.

 

Saint Davids (Wales)
Saint Davids (Wales)

St. Davids (Wales): Grabplatte des Rhys ap Gruffudd ( + 1197 ), Mitte 14. Jh.

 

Saint Davids (Wales)
Saint Davids (Wales)

 St. Davids (Wales): Grabplatte des Rhys Gryg ( + 1233 ), Mitte 14. Jh.

 

Judenburg Magdalenenkirche (STMK)
Judenburg Magdalenenkirche (STMK)

Judenburg - Magdalenenkirche (STMK): Detail aus der Kreuzigung, um 1370.

 

 

Judenburg Magdalenenkirche (STMK)
Judenburg Magdalenenkirche (STMK)

Judenburg - Magdalenenkirche (STMK): Detail aus der Kreuzigung, um 1370.

 

 

Söll (Südtirol)
Söll (Südtirol)

Söll (Südtirol).

 

 

Söll (Südtirol)
Söll (Südtirol)

Söll (Südtirol).

 

 

Söll (Südtirol)
Söll (Südtirol)

Söll (Südtirol).

 

 

Söll (Südtirol)
Söll (Südtirol)

Söll (Südtirol).

 

 

Gurk (KTN)
Gurk (KTN)

Gurk (KTN): Saulussturz, um 1380.

Drei Ritter reiten vor dem stürzenden Saulus. Sie tragen frühe Formen des Plattenpanzers, mit der für zeittypischen betont schlanken Häfte. Zwei Ritter tragen unter dem Helm noch Kettenkapuzen.

 

 

Wilhering (OÖ)
Wilhering (OÖ)

Wilhering Stiftskirche (OÖ): Hochgrab  Ulrich d. Jüngere von Schaunberg, gest. 1398.

Der Brustpanzer ist ein sog." Gamsbauch", der obere Teil aus einem Stück getrieben, der untere Teil aus mehreren Reihen rechteckiger Plättchen zusammengesetzt. Darunter ist noch das Kettenhemd zu sehen. An der Häfte ein tief getragener reich geschmückter Gliedergürtel an dem das Schwert befestigt ist.

 

Wilhering (OÖ)
Wilhering (OÖ)

Wilhering Stiftskirche (OÖ): Hochgrab  Ulrich d. Jüngere von Schaunberg, gest. 1398.

Die Beine sind durch Harnischstücke geschützt, die Knie durch spitze Kniebuckel. Die Handschuhe mit "geschobenen Fingern", der Handrücken ist mit einer Platte geschützt.
Der Schild ist eine Tartsche mit stark gekrümmten Seiten und dem typischen Einschnitt für die Lanze.

Wohl Anfang 15. Jahrhundert.

Beyer von Boppard
Beyer von Boppard

Kloster Marienberg, um 1400: Grabplatte Heinrich Beyer von Boppard, gest. 1376.

Da auf derselben Grabplatte auch seine erst 1399 verstorbene Gattin dargestellt ist, kann diese erst um 1400 angefertigt worden sein.
Heinrich trägt die für das späte 14. Jahrhundert typische spitze Beckenhaube mit Helmbrünne. Der Kopf des Ritters ruht auf seinem Stechhelm, ein reiner Turnierhelm, der erst im frühen 15. Jahrhundert in Mode kam. Es ist also unwahrscheinlich, dass der 1376 verstorbene Heinrich einen Stechhelm besessen hat.
Die Grabplatte befindet sich heute im Bode-Museum Berlin.

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