Als es in der Renaissance  üblich  wurde genau geplante, symetrische Fassaden zu bauen, stand man bei mancher Burg vor dem Problem, daß die erhaltene mittelalterliche Bausubstanz das Ausbrechen eines Fensters an bestimmten Stellen einfach nicht zuließ. Die pragmatische Lösung für diese Problem ist das sogenannte Blindfenster: Es wird einfach auf die Mauer aufgemalt.
Für uns ist es besonders interessant, weil die aufgemalten Details des Fensters sich oft besser erhalten haben als die echten Fenster. Sie erlauben daher Rückschlüsse über Dinge wie Fensterstöcke, Verglasungen, Fensterbeschläge etc. 

raabs_blind_01.jpg (244876 Byte) Raabs - NÖ rottenegg_blind_01.jpg (49929 Byte) Rottenegg - OÖ
Die Konturen des Fensterskreuzes und der Butzenscheiben wurden in den Putz eingeritzt und sind daher bis heute erhalten.
hanfelden_blind_01.jpg (49007 Byte) Hanfelden - STMK
stubegg_blind_01.jpg (39352 Byte) Stubegg -STMK
strechau_blind_01.jpg (25196 Byte) Strechau - STMK stlambrecht_blind_01.jpg (52269 Byte) St.Lambrecht - Stmk
Blindfenster an der Klosterfassade

Kittsee - Bgl

in die 3 Meter starke Ringmauer des 14.Jh wurden 2 Fenster eingebrochen, ein drittes wurde nur angedeutet, indem eine flache Nische ausgeschlagen und ein Blindfenster aufgemalt wurde.

   
Festenburg - Stmk
Blindfenster, ungewöhnlicherweise an der Innenseite des Gebäudes.
Auch der Ausblick ist aufgemalt
Festenburg - Stmk
Blindfenster, Detail der Beschläge.
um 1710

Stift Stams - Tirol

Stift Stams - Tirol

hohenegg_blind_01.jpg (28761 Byte) Hohenegg - NÖ
Blindfenster an der Innenseite der Schildmauer soll ein Gebäude vortäuschen.
leiben_blind_01.jpg (26965 Byte) Leiben - NÖ
vermauertes Fenster

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